Glossar I

Die IEC 62471 ist eine Norm, die die fotobiologische Sicherheit von Lichtquellen regelt, insbesondere in Bezug auf ihre Auswirkungen auf Augen und Haut. Sie klassifiziert Lichtquellen in Risk Groups (RG):

• RG0: Keine Gefahr
• RG1: Geringes Risiko
• RG2: Mittleres Risiko
• RG3: Hohes Risiko

Die Norm stellt sicher, dass Beleuchtungssysteme keine Schäden durch Lichtstrahlung verursachen und wird für Lichtquellen wie LEDs und Laser angewendet.

Eine Beleuchtungsart, bei der das Licht nicht direkt in den Raum abstrahlt, sondern zunächst auf Flächen wie Wände, Decken oder Böden gelenkt und von dort reflektiert wird. Dadurch entsteht eine weiche, blendfreie und gleichmäßig diffuse Lichtwirkung.

Indirekte Beleuchtung wird häufig mit LED-Strips, Lichtleisten oder in Vouten, Profilen oder hinter Möbeln integriert. Sie eignet sich besonders zur Stimmungsbeleuchtung, Rauminszenierung oder zur Betonung architektonischer Elemente.

Typische Anwendungen sind Wohnzimmer, Hotellobbys, Shops oder Ausstellungsräume – überall dort, wo Atmosphäre und visuelle Ruhe gefragt sind.

Induktionslampen sind eine Form der Gasentladungslampen, bei denen das Licht nicht über Elektroden, sondern mittels elektromagnetischer Induktion erzeugt wird. Dadurch entfällt der Elektrodenverschleiß, was zu einer besonders langen Lebensdauer (bis zu 100.000 Stunden) führt.

Sie bestehen aus einem gasgefüllten Leuchtkörper, der über ein Hochfrequenzfeld angeregt wird und UV-Strahlung erzeugt, die durch eine Leuchtstoffbeschichtung in sichtbares Licht umgewandelt wird – ähnlich wie bei Leuchtstofflampen.

Induktionslampen wurden u. a. für Straßenbeleuchtung, Hallen, Tunnel oder Industrieanlagen eingesetzt, gelten heute aber als veraltete Technologie, da sie zunehmend durch effizientere und flexiblere LED-Systeme ersetzt werden.

Ein infradianer Rhythmus ist ein biologischer Zyklus, der länger als 24 Stunden dauert. Im Gegensatz zum circadianen Rhythmus (etwa 24 Stunden) umfasst ein infradianer Rhythmus beispielsweise mehrtägige, wöchentliche oder monatliche Abläufe im Körper.

Beispiele sind der Menstruationszyklus, Saisonrhythmen oder Verhaltensmuster bei Tieren (z. B. Winterschlaf, Fortpflanzungsphasen). In der Lichtbiologie spielen infradiane Rhythmen z. B. bei Schichtarbeit, Jahreszeitenabhängiger Depression (SAD) oder langfristigen hormonellen Veränderungen eine Rolle, die durch Lichtmangel oder Lichtüberschuss beeinflusst werden können.

Die innere Uhr ist das biologische Zeitsteuerungssystem des Körpers, das viele physiologische Prozesse wie Schlaf, Hormonproduktion, Körpertemperatur und Stoffwechsel im Tagesverlauf synchronisiert. Sie wird hauptsächlich vom Nucleus suprachiasmaticus (SCN) im Hypothalamus gesteuert.

Die innere Uhr orientiert sich an äußeren Zeitgebern, vor allem am Licht, das über spezielle Lichtrezeptoren im Auge (ipRGCs) wahrgenommen wird. Besonders blauhaltiges Tageslicht beeinflusst die innere Uhr, indem es u. a. die Melatoninproduktion steuert und den Wach-Schlaf-Rhythmus reguliert.

In der Lichtplanung – etwa bei Human Centric Lighting – wird die innere Uhr gezielt berücksichtigt, um Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu unterstützen.

Integrative Lighting ist ein Lichtkonzept, das die visuelle, emotionale und biologische Wirkung von Licht ganzheitlich in die Gestaltung von Räumen und Tagesabläufen einbezieht. Es verbindet Lichttechnik, Architektur, Gesundheit und Nutzerbedürfnisse zu einem integrativen Planungsansatz. Ziel ist es, gutes Sehen, Wohlbefinden und die Unterstützung des Biorhythmus durch dynamisches, tageszeitgerechtes Licht zu fördern. Dabei spielen Farbtemperatur, Lichtintensität, Lichtrichtung und Zeitverlauf eine zentrale Rolle.

Integrative Lighting wird u. a. im Rahmen von Human Centric Lighting, in Arbeitswelten, Pflegeeinrichtungen, Schulen und Gesundheitsbauten eingesetzt und entspricht dem Leitbild einer menschenzentrierten Lichtgestaltung.

Licht, das auf Kundenbewegung oder Interaktion reagiert – z. B. durch Sensorik oder digitale Steuerung.

Der Begriff intrinsisch bedeutet „aus sich selbst heraus“ oder „von innen her gegeben“. In der Lichtbiologie beschreibt er insbesondere Zellen oder Prozesse, die eigenständig auf Licht reagieren können, ohne auf andere Sinneszellen angewiesen zu sein.

Beispiel: Intrinsisch photosensitive Ganglienzellen (ipRGCs) in der Netzhaut sind selbst lichtempfindlich, da sie das Fotopigment Melanopsin enthalten. Sie nehmen Licht direkt wahr – unabhängig von den Stäbchen und Zapfen – und sind wichtig für nicht-visuelle Lichtwirkungen, wie die Regulierung des circadianen Rhythmus.

Eigenentwicklung der DWD Concepts GmbH: unsichtbare Stromschiene in Trägersystemen – für besonders ästhetische und flexible Lichtlösungen, siehe auch: INWI Stromschienensysteme

Die IRC-Technik (Infrared Coating) ist eine spezielle Beschichtungstechnologie für Halogenlampen, bei der ein Infrarot-reflektierender Filter auf den Glaskolben aufgebracht wird. Diese Schicht reflektiert die vom Glühfaden abgegebene Wärmestrahlung zurück auf den Faden, wodurch dieser heißer wird und effizienter Licht erzeugt.

Der Effekt: Bei gleicher Lichtleistung benötigt die Lampe weniger elektrische Energie, was die Energieeffizienz gegenüber herkömmlichen Halogenlampen deutlich verbessert (z. B. Energieeinsparung von bis zu 30 %).

IRC-Halogenlampen wurden häufig in Niedervolt-Halogenstrahlern, Akkuleuchten oder hochwertigen Designleuchten eingesetzt, bevor sie weitgehend von LED-Technik abgelöst wurden.

Die ISO 14001 ist die international anerkannte Norm für Umweltmanagementsysteme. Sie hilft Unternehmen, ihre Umweltauswirkungen systematisch zu erfassen, zu steuern und zu verbessern – z. B. in den Bereichen Ressourcenverbrauch, Emissionen, Abfallvermeidung und Energieeffizienz.

Ziel der Norm ist es, den Umweltschutz in die Unternehmensprozesse zu integrieren und die gesetzlichen Anforderungen nachhaltig zu erfüllen. Eine ISO 14001-Zertifizierung zeigt, dass ein Unternehmen verantwortungsvoll mit Umweltaspekten umgeht – auch in der Produktion und im Lebenszyklus von Lichtprodukten. Sie lässt sich gut mit anderen Managementsystemen wie ISO 9001 (Qualität) oder ISO 50001 (Energie) kombinieren.

Die ISO 50001 ist die internationale Norm für Energiemanagementsysteme. Sie unterstützt Unternehmen dabei, ihren Energieverbrauch systematisch zu erfassen, zu analysieren und dauerhaft zu senken – z. B. durch effizientere Prozesse, Technologien oder Verhaltensänderungen.

Ziel ist es, die Energieeffizienz kontinuierlich zu verbessern, Kosten zu sparen und CO₂-Emissionen zu reduzieren. In der Lichttechnik betrifft das z. B. den Einsatz energieeffizienter LED-Systeme, intelligente Lichtsteuerung oder die Optimierung von Betriebszeiten.

Eine ISO 50001-Zertifizierung kann auch Vorteile bei Förderprogrammen oder der Nachweispflicht im Rahmen des Energie- und Stromsteuergesetzes bringen.

Die ISO 9001 ist die international anerkannte Norm für Qualitätsmanagementsysteme. Sie legt fest, wie Unternehmen ihre Prozesse so gestalten, dass sie kontinuierlich die Kundenzufriedenheit verbessern, Qualität sichern und effizient arbeiten.

Die Norm gilt branchenübergreifend und ist insbesondere in der Industrie, Fertigung und im Dienstleistungsbereich verbreitet. Auch in der Lichtbranche ist eine ISO 9001-Zertifizierung ein Zeichen für strukturierte Abläufe, Produktqualität und zuverlässige Kundenorientierung.

Zentrale Inhalte sind u. a. Prozessorientierung, Risikomanagement, kontinuierliche Verbesserung und Mitarbeiterbeteiligung.