Glossar G

Intrinsisch photosensitive Ganglienzellen (ipRGCs) sind eine spezielle Art von Nervenzellen in der Netzhaut des menschlichen Auges, die nicht-visuelle Lichtwahrnehmung ermöglichen. Sie enthalten das lichtempfindliche Pigment Melanopsin und reagieren besonders auf blaues Licht im Bereich von etwa 460–490 nm.

Im Gegensatz zu Stäbchen und Zapfen, die für das Sehen zuständig sind, steuern ipRGCs biologische Prozesse wie den circadianen Rhythmus, die Melatoninproduktion, den Schlaf-Wach-Zyklus und die Hormonregulation. Über neuronale Pfade senden sie Signale direkt an das innere Uhrzentrum (Nucleus suprachiasmaticus) im Gehirn.

ipRGCs bilden die Grundlage für die biologische Lichtwirkung und spielen eine zentrale Rolle in Konzepten wie Human Centric Lighting.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist das zentrale deutsche Gesetz für die Energieeffizienz und den Klimaschutz im Gebäudebereich. Es regelt die energetischen Anforderungen an Neubauten und Bestandsgebäude, den Einsatz erneuerbarer Energien sowie die Erstellung von Energieausweisen.

Das GEG ist seit November 2020 in Kraft und bündelt frühere Regelungen wie die EnEV, das EEWärmeG und das EnEG. Es enthält u. a. Vorgaben zur Wärmedämmung, Anlagentechnik (z. B. Heizung, Lüftung, Beleuchtung) und zur Bilanzierung des Primärenergiebedarfs.

Auch Beleuchtungssysteme in Nichtwohngebäuden können im Rahmen der Gesamtenergieeffizienz berücksichtigt werden – etwa bei Sanierungen oder im Zusammenspiel mit Förderprogrammen wie der BEG.

Das Gesichtsfeld bezeichnet den Bereich, den das menschliche Auge bei ruhigem Blick wahrnehmen kann, ohne den Kopf oder die Augen zu bewegen. Es umfasst den zentralen Sehbereich (für scharfes Sehen) und den peripheren Bereich (für Orientierung, Bewegungserkennung).

In der Lichttechnik ist das Gesichtsfeld relevant für die Positionierung von Leuchten, Blendungsbewertung und die Gestaltung von sicherer und ergonomischer Beleuchtung – etwa an Bildschirmarbeitsplätzen, Verkehrswegen oder in sicherheitsrelevanten Zonen.

Ein gut beleuchtetes Gesichtsfeld trägt wesentlich zu Sehkomfort, Sicherheit und Wahrnehmung im Raum bei.

Gleichmäßige Beleuchtung beschreibt eine homogene Verteilung der Helligkeit auf einer Fläche oder in einem Raum, ohne starke Hell-Dunkel-Kontraste. Sie sorgt dafür, dass das Auge sich nicht ständig an wechselnde Lichtverhältnisse anpassen muss, was den Sehkomfort erhöht und die visuelle Ermüdung reduziert.

In der Lichtplanung wird die Gleichmäßigkeit durch das Verhältnis von minimaler zu mittlerer Beleuchtungsstärke (Emin/Ēm) bewertet. Je näher dieses Verhältnis an 1 liegt, desto gleichmäßiger ist die Beleuchtung.

Besonders wichtig ist gleichmäßige Beleuchtung in Arbeitsbereichen, Verkehrswegen, Klassenzimmern und überall dort, wo sichere Orientierung und gute Sichtverhältnisse erforderlich sind.

Gleisfeldleuchten sind spezielle Außenleuchten zur Ausleuchtung von Bahnanlagen und Gleisfeldern. Sie sorgen für Sicherheit, Orientierung und Sichtbarkeit im Bereich von Bahnsteigen, Rangierbereichen, Wartungszonen oder Ladeflächen.

Diese Leuchten müssen hohe Anforderungen erfüllen: Sie sind meist mastmontiert, bieten eine asymmetrische Lichtverteilung zur gezielten Ausleuchtung der Gleise und verfügen über eine hohe Schutzart (z. B. IP66) sowie eine robuste Bauweise. Moderne Gleisfeldleuchten arbeiten mit LED-Technik, sind blendarm und oft dimm- oder steuerbar

Sie tragen wesentlich zur Arbeitssicherheit und zur Effizienz des Bahnbetriebs bei Nacht oder schlechter Sicht bei.

Kleine Gasentladungslampen, die bei niedriger Spannung und Stromstärke ein schwaches, aber sichtbares Licht erzeugen. In der Regel enthalten sie ein Edelgasgemisch (z. B. Neon oder Argon) und arbeiten mit einer Glimmentladung – daher der Name.

Glimmlampen werden häufig als Kontroll- oder Signalleuchten in Schaltern, Geräten oder Steckdosen eingesetzt. Sie sind sehr energiearm, flimmern nicht und haben eine extrem lange Lebensdauer – allerdings mit begrenzter Lichtausbeute.

Heute werden sie zunehmend durch LEDs ersetzt, bleiben aber in bestimmten Anwendungen aufgrund ihrer Einfachheit und Zuverlässigkeit beliebt.

Eine Glühlampe ist ein klassisches Leuchtmittel, bei dem ein elektrischer Strom einen dünnen Draht (meist aus Wolfram) so stark erhitzt, dass er sichtbar zu glühen beginnt und Licht abstrahlt.

Sie war über ein Jahrhundert lang die Standardlichtquelle, ist aber sehr energieineffizient: Nur etwa 5 % der Energie wird in Licht umgewandelt, der Rest in Wärme.

Aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs ist die Glühlampe in vielen Ländern heute nicht mehr für den Verkauf zugelassen und wurde weitgehend durch effizientere Lichtquellen wie LEDs ersetzt.

Ein Gobo ist eine schablonenartige Blende oder Glasmaske, die in Projektions- oder Effektleuchten eingesetzt wird, um Muster, Logos, Text oder Formen mit Licht auf Flächen zu projizieren. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet „Goes Before Optics“.

Gobos bestehen aus Metall, Glas oder hitzebeständigem Kunststoff und werden in Theater-, Architektur- oder Eventbeleuchtung verwendet. In Kombination mit einem geeigneten Scheinwerfer erzeugen sie scharf begrenzte Lichtbilder, z. B. für Lichtinszenierungen, Markenauftritte oder Raumgestaltung.

In der Lichtplanung werden Gobos gezielt für Akzente, Orientierung oder künstlerische Effekte eingesetzt.

Der Green Deal ist ein umfassendes Europäisches Programm zur Förderung von Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz in der Europäischen Union. Ziel des Green Deals ist es, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen, indem CO2-Emissionen drastisch reduziert, der Energieverbrauch gesenkt und die Wirtschaft auf nachhaltige Ressourcen umgestellt wird.

Im Bereich der Beleuchtung umfasst der Green Deal Initiativen zur Energieeffizienz von Leuchtmitteln und Beleuchtungssystemen, die Förderung von LED-Technologien und die Reduzierung von Lichtverschmutzung. Der Green Deal unterstützt auch den Übergang zu intelligenten Beleuchtungssystemen und intelligenten Städten, die durch Automatisierung und optimiertes Energiemanagement den Energieverbrauch weiter reduzieren.

Ein zentraler Bestandteil des Green Deals ist die Förderung von grünen Innovationen und der Nachhaltigkeit in verschiedenen Sektoren, einschließlich der Bauwirtschaft und Mobilität.

Allgemeinbeleuchtung, die für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raumes sorgt.

Das GS-Zeichen steht für „Geprüfte Sicherheit“ und kennzeichnet Produkte, die den Anforderungen des deutschen Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) entsprechen. Es wird von unabhängigen Prüfstellen wie VDE, TÜV oder DEKRA vergeben.

Für Leuchten und elektrische Geräte bedeutet das GS-Zeichen, dass sie mechanisch und elektrisch sicher sind und regelmäßig in der Produktion überwacht werden. Es geht über die CE-Kennzeichnung hinaus, da es eine freiwillige, aber offiziell geprüfte Produktsicherheit bescheinigt.

Das GS-Zeichen ist besonders im deutschsprachigen Raum ein anerkanntes Qualitäts- und Vertrauensmerkmal – sowohl für Endverbraucher als auch für den professionellen Einsatz.

Gütemerkmale bezeichnen die qualitativen Eigenschaften einer Beleuchtungsanlage, die über reine Helligkeit (Beleuchtungsstärke) hinausgehen. Sie beschreiben, wie gut das Licht für die jeweilige Anwendung geeignet ist und beeinflussen Sehkomfort, Sicherheit und Leistungsfähigkeit.

Zu den wichtigsten Gütemerkmalen zählen:

• Beleuchtungsstärkeverteilung
• Gleichmäßigkeit der Beleuchtung
• Blendungsbegrenzung (z. B. UGR)
• Farbwiedergabe (CRI)
• Lichtfarbe (Farbtemperatur)
• Flimmerfreiheit
• Wartungsfreundlichkeit und Nachhaltigkeit

In der Lichtplanung dienen Gütemerkmale als Grundlage für die Bewertung und Optimierung der Lichtqualität, z. B. gemäß DIN EN 12464-1.